Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Regionalverband Halle (Saale)

OB Vogt zur Radverkehrspolitik in Halle - Rückblick auf den Wahl-o-Rad

Anfang 2025 veröffentlichte der ADFC Halle-Saalekreis zur OB-Wahl in Halle den Wahl-o-Rad, bei dem die Kandidierenden Aussagen zur Verkehrspolitik in der Stadt gegeben hatten. Hier werden nun die Aussagen des neuen gewählten OB Vogt zusammengefasst.

Sichere und komfortable Radwege
Sichere und komfortable Radwege © ADFC Sachsen

Versprechen von Alexander Vogt zur Radverkehrspolitik – Ein Überblick

Alexander Vogt, der neue Oberbürgermeister von Halle (Saale), hat sich im Wahlkampf in mehreren Punkten deutlich zur Förderung des Radverkehrs positioniert. In seiner Teilnahme am „Wahl-o-Rad“ des ADFC Halle-Saalekreis zeigte er nicht nur Zustimmung zu den gestellten Thesen, sondern verwies mehrfach auf seine Fachkompetenz als Mobilitätsexperte und seine Erfahrungen auf europäischer Ebene.

Sichtbarkeit und Beteiligung

Vogt sprach sich klar dafür aus, als Oberbürgermeister einmal jährlich an einer verkehrspolitischen Radtour teilzunehmen und regelmäßig am Runden Tisch Radverkehr mitzuwirken. Er betonte, dass er bereits an der Mobilitätswochen-Radtour und beim Stadtradeln teilgenommen habe. Diese Bereitschaft zur persönlichen Präsenz unterschied ihn u. a. vom Kandidaten Andreas Wels, der symbolische Maßnahmen explizit ablehnte, und unterstrich seine Haltung mit den Worten: „Aufgrund meiner Berufserfahrung als Mobilitätsexperte kann ich eine Umsetzung auch als Experte begleiten.“.

Verbindlichkeit in der Mittelverwendung

Vogt versprach, die im Haushalt vorgesehenen Mittel für Radwegesanierung und Fahrradabstellanlagen konsequent für die Radinfrastruktur einzusetzen. Er erklärte hierzu: „Starke Zustimmung. Darüber hinaus werde ich mich als OB insbesondere für EU-Fördermittel einsetzen, hier bin ich durch meine langjährige Tätigkeit im EU-Parlament sehr gut vernetzt.“ Diese aktive Fördermittelakquise hob ihn in der Argumentation deutlich von anderen Kandidaten ab, die sich überwiegend auf die Umsetzung bestehender Haushaltsbeschlüsse konzentrierten.

Mobilitätskonzept und Haushaltsverankerung

Auch der Umsetzung des vom Stadtrat beschlossenen „Ganzheitlichen Mobilitätskonzepts“ stimmte Vogt uneingeschränkt zu. Er nannte explizit die Ergänzung durch EU-Förderprojekte als notwendige Maßnahme, um ein sicheres, komfortables Radverkehrsnetz zu schaffen – ein Punkt, bei dem er einen überregionalen Handlungshorizont betonte, der so von anderen Kandidierenden nicht aufgegriffen wurde.

Tempo 30 und Straßenverkehrsordnung

Im Hinblick auf die kommunalen Gestaltungsmöglichkeiten durch die novellierte StVO zeigte Vogt teilweise Zustimmung. Während andere Bewerber wie Dörte Jacobi oder Egbert Geier klar für flächendeckendes Tempo 30 auf Straßen ohne Radinfrastruktur plädierten, hielt sich Vogt zurück und erklärte eher allgemein, dass er sich dem Thema widmen werde, sollte er gewählt werden. Hier blieb er im Vergleich zu anderen Kandidierenden vage.

Verwaltungsorganisation und Umsetzungsmängel

Kritik an der Trägheit der Verwaltung bei einfachen Maßnahmen nahm Vogt ernst und versprach: „Klare Zustimmung. Dies ist für mich eine Selbstverständlichkeit und ergibt sich auch aus meinem Wahlprogramm.“ Damit bezog er sich auf die Forderung, die Zusammenarbeit der Fachbereiche effizienter zu organisieren – ein Punkt, an dem auch andere Bewerber wie Wolfgang Hoppe oder Andreas Wels deutliche Handlungsnotwendigkeit sahen.

Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof

Vogt bekannte sich klar zum Bau des Fahrradparkhauses am Hauptbahnhof: „Zustimmung. Ja, weil ich die Verkehrswende und Multimodalität unterstütze.“ Hier ließ er keinen Zweifel an seiner Absicht, das lang geplante Projekt in seiner Amtszeit umzusetzen. Diese Deutlichkeit unterschied ihn von Bewerber:innen wie Dörte Jacobi, die sich weniger verbindlich äußerten.

Engagement auf Landesebene

Zur Frage nach dem Ausbau von Radschnellwegen an Landes- und Bundesstraßen sowie der besseren Anbindung Halles an das Umland sagte Vogt zu, sich aktiv beim Land für Fortschritte einzusetzen. Gleichzeitig verwies er auf die finanzielle Gesamtlage und forderte Realismus im Umgang mit Zuständigkeiten. Dennoch war seine Aussage eindeutig zustimmend, womit er sich in eine Reihe mit den meisten anderen Bewerbenden stellte, die hier Einigkeit zeigten.


Mit diesen Aussagen hat Alexander Vogt ambitionierte, teils konkrete, teils allgemeine Versprechen zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur in Halle (Saale) abgegeben. Als ADFC werden wir seine Amtszeit aufmerksam begleiten – und ihn daran erinnern.

Alle Aussagen der Kandidatinnen und Kandidaten können hier nachgelesen werden: https://halle.adfc.de/fileadmin/Gliederungen/Sattel/halle/user_upload/Dokumente_Unterseiten/Archivierter_Wahl-o-Rad_OB-Wahl2025_Stadt_Halle.pdf


https://halle.adfc.de/neuigkeit/ob-vogt-zur-radverkehrspolitik-in-halle-rueckblick-auf-den-wahl-o-rad

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